Über mich

Woher ich als Journalistin und Autorin komme

In der Ausbildung: Manipulation und Mumpitz verboten

Erhebt euch nicht über euer Publikum. Stellt die Menschen nicht bloß, sondern interessiert euch für sie. Bleibt aufrichtig.  Schreibt lebendig.  Achtet die Fakten. Macht euch nicht gemein. Habt keine Angst vor der Wertung, aber schaut nicht mit bösem Blick auf die Welt. Keine Sprach-Manipulation. Kein Sprach-Mumpitz. Niemals Sprach-Schablonen benutzen. Das ist nur ein Auszug der Werte, die in der Lehrredaktion von Rudolf Gerhardt am Journalistischen Seminar der Mainzer Gutenberg Universität unverhandelbar waren. Wir waren sein letzter Jahrgang vor dem Ruhestand. Zehn junge Menschen, die wenige Tage nach 9/11 angetreten waren, um zu guten Journalisten ausgebildet zu werden. Zu einer Zeit, in der unsere sichere Welt zusammengebrochen war und die Medien selbst nicht mehr genau wussten, wer sie waren und wie sie sein wollten. Für unsere Zukunft brauchten wir also solides Rüstzeug und ordentlich Rückgrat. Darauf kam es Rudolf Gerhardt an – und dass wir schreiben konnten.

Schreibend von der Musik zur Robotik

Dass ich mein Geld einmal schreibend verdienen würde, war für mich klar, solange ich mich erinnern kann. Daran ließ sich auch nicht rütteln, als meine Eltern in mir eine begnadete Pianistin zu erkennen glaubten. An der Frankfurter Goethe-Universität habe ich Musikwissenschaft, Germanistik und Anglistik studiert, nebenher Theaterpraktika absolviert und für Zeitungen geschrieben. Nach dem Magisterabschluss, als junge Mutter, bekam ich die Chance, bei einer kleinen Lokalzeitung als Redakteurin zu arbeiten. Es folgten: Die bestandene Aufnahmeprüfung am Journalistischen Seminar samt Ausbildung in den Bereichen, Print, Radio, TV sowie der „Nische“ Onlinejournalismus. Sieben Jahre als Chefradakteurin einer Fachzeitschrift für Robotik. Viele Jahre freie Mitarbeit in den Ressorts Kultur und Lokales der Mainzer Allgemeinen Zeitung. Pressearbeit für Unternehmen und Kunstschaffende. Lehraufträge im Wissenschaftlichen Schreiben. Onlinejournalismus für die Springer Fachmedien. Das alles bis heute: Ein Beruf, der mich begeistert und erfüllt.

 

 

Woran ich als Journalistin und Autorin glaube

Ist leichtes Lesen hartes Schreiben?

Ich schreibe mit Leidenschaft und erlebe, dass ein guter Text seine Leserschaft mühelos durch die Worte leitet. Dass Texte wie Musik in Worten funktionieren können und dann im Gedächtnis bleiben, wenn sie eine prägnante Melodie haben und harmonisch komponiert sind, lässt sich beim Lesen tatsächlich hören. „Easy reading is damn hard writing“, behauptete im 19. Jahrhundert der US-amerikanische Schriftsteller Nathaniel Hawthorne. Daran hat sich bis heute nichts verändert. Texte, die wirken sollen, sind schlank, klar und gut verständlich. Ich schließe mich der Schriftstellerin und Bürgerrechtlerin Maya Angelou an, die das Zitat um die Feststellung erweiterte, dass schlampiges Schreiben schwer zu lesen ist und dem Leser nichts zu bieten hat.

Slow Content setzt auf Qualität und Dialog

Der Philosoph Karl Popper forderte, dass jeder, der eine Sache nicht klar und einfach formulieren kann, besser erst einmal den Mund hält und weiterarbeitet. Denn wer sein Thema nicht im Griff hat, kann es anderen nicht erklären. Die Verfasser*innen des Slow-Media-Manifestes halten nach Slow-Prinzipien entstandene Qualitätstexte für die wirklich sozialen Medien, weil diese ihre Nutzer*innen ernst nehmen, sich auf nachhaltige Inhalte fokussieren und den Dialog zwischen Medium und Publikum fördern. Solche Texte erreichen ihre Ziele.

Slow Content: Alles außer behäbig

Ist das alles „damn hard“ einzuhalten? Texten ist Handwerk und das habe ich gelernt. Übersetzen wir doch einfach „hard“ mit „überlegt und sorgfältig“ und schon wird eine Haltung daraus, die es sich einzuhalten lohnt. Das geht übrigens alles prima innerhalb gesetzter Deadlines. Weil Sorgfalt und Erfahrung bewusst mit der Zeit für ein Projekt umgehen und das fokussierte Vorwärtskommen erleichtern.

Und sonst so?

Am liebsten im Zug durch Europa, weil ich gerne reise und nicht so gerne rase. Nach Paris, zu jeder Jahreszeit. Die zweite Leidenschaft, das Theaterspielen im eigenen Verein zum Hobby gemacht. Sportlich im Ballett und im Kraftraum unterwegs. Das Theremin als musikalische Herausforderung der nächsten Jahre entdeckt. Immer auf der Suche nach neuen Sprachen, die es zu lernen gibt, weil ich die Menschen gerne mit ihren Worten anspreche – auch wenn es mitunter nur für ein paar Sätze und Schriftzeichen für die einfache Verständigung reicht. 

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Michaela Paefgen-Laß

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